Blumen und Kognak

Ich bin in ein Restaurant gegangen, das voll beleuchtet war, wo zwei Kellnerinnen rumstanden die mich anschauten, als wäre ich ein Affe. Ich musste verschämt fragen, ob das Restaurant arbeite („roboti?“) um dann ein hingerotztes njet zu kriegen. Normalerweise sind die Russen Meister im langwierigen Umschreiben von einfachen Zuständen, aber hier hieß njet: „Wie kann man nur so dämlich sein und glauben, dass nur weil das Restaurant offen ist, es auch offen ist.“ Apropos Restaurant. Es gibt hier keine Trinkgeldkultur. Das bedeutet, die Kellnerinnen haben relativ wenig Motivation, Gäste zu bedienen. 7-Tage-Regenwetter-Gesicht ist ganz normal. Auf Devotschka (Fräulein) nicht zu hören auch. Wenn man alleine am Tisch sitzt und Kaffee bestellt, fragen sie: wie viele? Die Putzfrauen schubsen einen beiseite, weil sie aufwischen müssen und wenn man das Besteck niedergelegt hat, dauert es 30 Sekunden bis man aufgefordert wird, die Rechnung zu begleichen. Kein Scheiß. Zuerst dachte ich, diese Betreuung gäbe es spezial für Ausländer, aber meine eingeborenen Freunde werden genauso behandelt. (Und ärgern sich auch darüber).

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